Hausbau oder Renovierung – so schaffen Sie die Voraussetzungen für ein angenehmes Raumklima

Von: - Planungswelten,

 

Ein gutes Raumklima ist ein wichtiger Wohlfühlfaktor und von großer Bedeutung für Ihre Gesundheit. Die perfekte Mischung aus Frischluft, angenehmen Temperaturen und optimaler Luftfeuchtigkeit sorgt für Behaglichkeit und reduziert zugleich die Heizkosten. Um diesbezüglich bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, empfiehlt es sich, bereits beim Hausbau und bei der Gebäudesanierung auf gesunde Materialien und ein gutes Klimakonzept zu achten. Ein Fachmann kann Sie hierzu umfassend beraten.

Welches Raumklima ist gesund?

Wie warm oder kalt, trocken oder feucht die Luft in einem Raum sein sollte, hängt in hohem Maße von den individuellen Vorlieben ab. Während der eine schon an spätsommerlichen Abenden die Heizung einschaltet, schläft der andere selbst bei winterlichen Temperaturen bei offenem Fenster. Zudem gibt es Menschen, bei denen trockene Heizungsluft zu Atemwegsinfekten oder Hautproblemen führt. Neben persönlichen Empfindlichkeiten spielen aber auch objektive Faktoren eine Rolle.

Folgende vier Kenngrößen werden unter dem Begriff „Raumklima“ zusammengefasst:

  • Raumtemperatur
  • Luftfeuchtigkeit
  • Luftgeschwindigkeit
  • Wärmestrahlung (in Form elektromagnetischer Wellen)

Hinzu kommt die Luftqualität, die vor allem den Sauerstoff- und CO2-Gehalt der Luft sowie die in ihr enthaltenen Schadstoffe einbezieht.

Während sich die Luftgeschwindigkeit und die Wärmestrahlung von Laien nicht ohne weiteres bestimmen, aber fühlen lassen, gibt es für die anderen Kennwerte grundsätzliche Richtwerte. Das Umweltbundesamt  empfiehlt je nach Raumnutzung eine Temperatur von 19 bis 21 °C. Im Badezimmer darf es mit 22 °C etwas wärmer sein, m Schlafzimmer mit 17 bis 18 °C ein bisschen kühler. Die Luftfeuchtigkeit sollte 30 bis 50 Prozent betragen.

Angenehmes Raumklima durch richtiges Lüften

Einer Statistik zufolge entspricht die durchschnittliche Raumtemperatur in Deutschland diesen Empfehlungen. Allerdings ist es gerade im Sommer nicht einfach, die Temperaturen ohne Klimaanlage zu erreichen. Wer nicht über eine solche verfügt, sollte die Fenster tagsüber geschlossen halten, damit die Wärme draußen bleibt, und dafür nachts die Wohnung bei weit geöffneten Fenstern durchlüften.

Auch im Winter ist richtiges Lüften unverzichtbar, da eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ansonsten zu Schimmelbefall führen würde. Das gilt nicht nur für relativ feuchte Räume wie Küche und Bad, sondern für jedes Zimmer, in dem sich Menschen für längere Zeit aufhalten. Ideal ist die Stoßlüftung, bei der Fenster und Türen für fünf bis zehn Minuten vollständig geöffnet werden. Der so entstehende Durchzug sorgt schnell für Frischluft in der gesamten Wohnung, ohne dass Wände, Böden und warme Gegenstände zu sehr auskühlen.

Natürliche Materialien für ein gesundes Raumklima

Mit guter Bauplanung und den richtigen Baumaterialien können Sie bereits beim Hausbau und der energetischen Sanierung beste Voraussetzungen für ein gesundes Raumklima schaffen. So bietet ein natürlicher, mineralischer Innenputz zahlreiche Vorteile gegenüber Kunststoff- oder Gipsputz mit chemikalienhaltigen Bindemitteln.

Wenn Sie Schimmel vorbeugen möchten, greifen Sie am besten zu natürlichen Putzen auf Kalkbasis, die aufgrund ihres hohen pH-Wertes antiseptisch wirken. Mineralischer Kalkputz ist außerdem ein guter Wasserspeicher. Er nimmt überschüssige Feuchte auf, speichert sie und gibt sie bei sinkender Feuchtigkeit wieder an die Raumluft ab. Zunehmender Beliebtheit erfreut sich auch ökologischer Baumwollputz, der trotz seiner guten Wärmedämmung Wasserdampf durchlässt und damit ein gesundes Wohnklima gewährleistet.

Besseres Raumklima durch Lüftungsanlagen

Energieeffizient zu bauen und Altbauten energetisch zu sanieren ist richtig und wichtig. Allerdings hält die Dämmung nicht nur die Wärme drin. Sie verhindert auch, dass die Feuchtigkeit entweichen kann, die beim Ausatmen, Kochen, Waschen und Duschen entsteht.

In zahlreichen Neubauten und sanierten Bestandsgebäuden herrscht eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, gegen die auch regelmäßiges Stoßlüften nicht immer hilft. Deshalb ist es ratsam, schon im Rahmen der Bauarbeiten eine Lüftungsanlage installieren zu lassen, die einen ausreichenden Luftaustausch gewährleistet. Hierfür stehen zwei Varianten zur Auswahl: zentrale und dezentrale Anlagen.

Bei zentralen Lüftungsanlagen führen Lüftungskanäle von allen Räumen aus zu einem leistungsstarken zentralen Ventilator. Von diesem aus gelangt die verbrauchte Luft über Abluftröhren nach draußen. Bei einfachen Varianten wird die Frischluftzufuhr über Gitter in der Fassade realisiert. Effektiver sind Lüftungsanlagen mit kontrollierter Be- und Entlüftung, bei denen die Zuluft aktiv angesaugt und mittels Kanalsystem verteilt wird.

Planen Sie nur eine raumweise Belüftung, beispielsweise für das Bad oder die Küche, ist eine dezentrale Lüftungsanlage meist die bessere Wahl. Diese Geräte lassen sich auch nachträglich installieren und eignen sich damit besonders gut zur Verbesserung des Raumklimas in Bestandsgebäuden.

Raumklimafreundlich bauen und renovieren: Ein Fazit

Bei Hausbau und Renovierung gibt es mehrere Möglichkeiten, das Raumklima positiv zu beeinflussen. Zum einen gewährleisten natürliche Baustoffe, dass die Luft frei von Umweltgiften bleibt und die Wände „atmen“ können. Zum anderen können Sie durch den Einbau einer Lüftungsanlage optimale Voraussetzungen für eine ausreichende Wohnraumbelüftung in gut gedämmten Häusern schaffen. Auf diese Weise schlagen Sie gleich drei Fliegen mit einer Klappe: Sie tun etwas Gutes für Ihre Gesundheit, Sie schützen die Bausubstanz und Sie verringern Ihre Heizkosten.