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Gartenteich planen

Von: - Planungswelten,

„Wie das Feuer brennt, wie das Wasser fließt und wie jemand arbeitet – dabei kann man stundenlang zusehen“. So lautet sinngemäß ein altes russisches Sprichwort. Und wer ehrlich zu sich und seinen Mitmenschen ist, wird den Wahrheitsgehalt dieses schlichten Satzes nur schwerlich leugnen können. Wir wollen uns heute dabei vor allem auf das beruhigende Wasser konzentrieren.

Doch bevor Sie einen Gartenteich auf dem eigenen Grundstück genießen können, werden Sie wenig Gelegenheit haben, anderen bei der Arbeit zuzusehen. Wohl eher müssen Sie damit rechnen, selbst im Schweiße Ihres Angesichtes als Betrachtungsobjekt zu dienen.

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Auf einen Blick:

  • Suchen Sie einen möglichst guten Standort. Ideal sind zwischen 4 und 6 Stunden Sonne am Tag
  • Je gößer der Gartenteich, desto besser das biologische Gleichgewicht
  • Vorgeformte Teichbecken gibt es nur für kleine Gewässergrößen. Sie sind einfacher zu verarbeiten als Teichfolie und sehr robust
  • Teiche bieten mitunter hohen Erholungswert, sind im Unterhalt aber nicht immer günstig
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Auf die Lage kommt es an

Über die richtige Lage von Gartenteichen ist schon viel geschrieben und philosophiert worden. Will man alle, von namhaften Autoren als maßgebliche Punkte bewerteten Kriterien beachten, wird man wohl nur wenige Grundstücke finden, auf denen die Umsetzung und Gestaltung eines Gartenteichs überhaupt in Frage kommt. Bitte daher nicht verzweifeln und intuitiv entscheiden.

Terrassennähe ist vom Grundsatz her schon mal ein guter Gedanke und wird vermutlich den meisten Gartenteich-Freunden schon sehr entgegen kommen. Für mögliche Probleme, die im Laufe der Zeit auftreten können gibt es immer auch eine Lösung. Generell gelten fünf Stunden Sonne am Tag und eine Tiefe von ca. 90 cm als ideal. Je dichter man sich an diese Richtwerten annähern kann, desto einfacher wird die Pflege.

Und weil wir gerade bei diesem Thema sind noch ein wichtiger Hinweis: Ein Gartenteich ist ein wunderschönes, aber sicher kein günstiges und zeitsparendes Hobby.

Je größer, desto besser

Grundsätzlich sollte man sich vor dem ersten Spatenstich klar werden wofür man einen Gartenteich eigentlich haben möchte. Sollen die Kinder im Sommer ein wenig plantschen können oder wird dieses Vorrecht nur den Fischen vorbehalten sein?

Vielleicht will man sich aber vor allem an der besonderen und üppigen Biotopvegetation erfreuen? Sind diese Fragen geklärt, bleibt dennoch ein wichtiger Gedanke, den es zu beachten gilt: Bei Gartenteichen spielt die jeweilige Größe eine entscheidende Rolle.

Je ausladender die Wasseroberfläche, die Wassertiefe und damit der Inhalt des Teiches sind, desto natürlicher wirkt es und umso einfacher lässt sich ein fast natürliches – wie in der Natur vorhandenes – Gleichgewicht herstellen.

Um einen ersten Eindruck von der für den eignen Garten richtigen Form zu erhalten sollte man daher einige mögliche Umrisse beispielsweise mit dem Gartenschlauch imitieren und ausprobieren.

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Kunststoffbecken oder Teichfolie

Die Frage nach den besten Materialien für den eigenen Gartenteich ist grundsätzlich schnell geklärt. Fertige Kunststoffbecken gibt es in allen möglichen Formen, aufgrund der Praktikabilität jedoch nur bis zu einer bestimmten Größe.

Hat man sich also für einen kleinen Teich entschieden, steht einer sehr robusten Kunststoffwanne nichts entgegen. Diese haben allerdings den entscheidenden Nachteil, dass sie aufgrund der geringen Größe ca. im Fünfjahresrhythmus generalüberholt werden müssen.

Dies bedeutet zumeist die Entfernung von Faulschlamm, einen kompletten Wasseraustausch und ein starkes Ausdünnen der Pflanzen. Hat man ausreichend Platz im Garten und sich deshalb für ein größeres Gartengewässer entschieden, kommt man um das Verlegen einer Teichfolie nicht herum.

Hier gibt es die Möglichkeit, sich für eine herkömmliche Plane aus PVC zu entscheiden oder die weitaus robustere Variante einer Folie aus sogenanntem EPDM zu verwenden. Nachteile bei der zuletzt genannten Version sind die deutlich höheren Kosten und die schwierigere Verarbeitung beim Verkleben oder Verschweißen.

Es grünt so grün – Vorsicht bei der Pflanzenwahl am Gartenteich

Um die Folie zu schonen und damit ein vorzeitiges Nachbessern zu vermeiden, sollten Sie bei der Wahl der Pflanzen in unmittelbarer Nähe zum Wasser ein wenig Obacht geben.

So können zum Beispiel Birken oder Essigbäume sowie manche Bambusarten mit flachem Wurzelwerk ohne weiteres die Teichfolie durchstoßen.

Außerdem ist der Garten- und Wasserfreund durch herabfallendes Laub oder Nadeln oft zum Abfischen der unliebsamen Verschmutzung gezwungen.

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Auf die richtige Technik kommt es an

Die Frage nach der richtigen Technik und ob diese überhaupt für den eigenen Gartenteich erforderlich ist, hängt – mal wieder – von der Größe des Gewässers ab.

Ein einigermaßen großer Teich mit einer guten Lage lässt sich vermutlich auch ohne aufwendige Wasserfilter betreiben und damit im biologischen Gleichgewicht halten.

Setzt man jedoch Fische oder andere Wasserbewohner ein, können die Probleme beginnen. Durch Kot- und Futterreste erhöht sich schnell die Phosphat- und Stickstoffkonzentration im Gartenteich. Dies führt bei entsprechenden Temperaturen dann unweigerlich zur vermehrten Algenblüte.

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Darüber hinaus wird bei zu starker Wassererwärmung ein Sauerstoffmangel schnell problematisch. Die Empfehlung ist daher, von vornherein und sicherheitshalber ein Filtersystem einzubauen.

Nachträglich ist dies meist sehr aufwendig und damit auch teuer. Sollten Sie feststellen, dass Ihr Gartenteich auch ohne die Filteranlage schon sehr gute Wasserqualität hervorbringt, freuen Sie sich darüber und programmieren die Filteranlage nur nach Bedarf oder einfach für den Betrieb von wenigen Stunden am Tag. Und dann kommt Ihre Zeit: Denn fließendem Wasser kann man ja bekanntlich stundenlang zuschauen.

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