© Bauherren Schutzbund

Dachdämmung von innen oder außen

Von: - Planungswelten,

Wussten Sie, dass der größte Anteil an Energie und Wärme über das Dach verloren geht? Damit die Wärme dort bleibt, wo wir sie haben möchten – nämlich im Haus – ist eine fachgerechte Dämmung des Hausdaches notwendig. So werden Wärmeverluste gesenkt und gleichzeitig Energieverbrauch und -kosten eingedämmt.

Welche Dachdämmung für Sie die optimale Lösung darstellt? – Wir geben Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Varianten für innen und außen.

Und für alle, die Die Dämmung Ihres Hausdaches selbst in die Hand nehmen wollen, haben wir einige Anhaltspunkte als Schritt für Schritt Anleitung zusammengestellt.

Zum Themenspecial Dach und Dachdämmung!

Dachdämmung – so bleibt die Wärme im Haus

Ein gut gedämmtes Dach sorgt dafür, dass der Wärmedurchgangskoeffizient gesenkt wird und mindert somit den Energieverbrauch eines Gebäudes maßgeblich. Um ein optimales Ergebnis für Ihr Haus zu erzielen, existieren verschiedene Möglichkeiten der Dämmung, die sich insbesondere nach der Dachkonstruktion und den entstehenden Kosten richten. Darüber hinaus eignen sich unterschiedliche Materialen zur Dämmung, die Sie je nach deren bevorzugten Eigenschaften und Einsatzgebiet auswählen können.

Als Überblick möchten wir Ihnen die gängigsten Materialien und Methoden der Dachdämmung – von innen und außen – näher vorstellen:

© ROCKWOOL

Die gängigsten Dämmmaterialien:

Mineralwolle
Mineralwolle ist ein Werkstoff aus Kunstfasern, der bei der Hausdämmung neben seinen wärme- und schalldämmenden Eigenschaften durch seine Feuerbeständigkeit gut einsetzbar ist. Mineralwolle ist sowohl als Vliesstoff zum Zuschneiden als auch als Dämmplatte erhältlich. Unter den Werkstoff Mineralwolle fallen sowohl Glaswolle (Feuerbeständig bis etwa 700°C) als auch Steinwolle (Feuerbeständig bis etwa 1000°C).

Nachwachsende Materialien
Zu den nachwachsenden Dämmmaterialien gehören unter anderem: Schilfrohr-Dämmplatten, Kokosmatten, Korkplatten oder Flachs.

Diese Materialien können zum einen die natürlichen Eigenschaften als Vorteil zur Dämmung nutzen als auch gleichzeitig zum Umweltschutz beitragen. So sind Kokosmatten etwa natürlich Beständig gegen Insekten, Feuchtigkeit und Verrottung – und weisen zudem eine gute Wärme- und Schalldämmung auf.

Kunststoffe
Auch Kunststoffe, wie etwa Styropor oder Polyurethan, die durch enorme Alterungs- und Verrottungsbeständigkeit auffallen werden zur Dachdämmung eingesetzt. Allerdings können im Falle eines Brandes Giftstoffe freigesetzt werden – zudem sind diese Materialien nur schwer, bis hin zu nicht recyclebar.

© ROCKWOOL

Dachdämmung von innen:

Zwischensparrendämmung
Bei der Zwischensparrendämmung wird das Dämmmaterial, wie der Name schon sagt, zwischen den Dachsparren innerhalb des Daches angebracht. Diese Variante ist eine der häufigsten und bei nahezu jedem Steildach zu finden. Als Dämmmaterial eignen sich verschiedene Arten Mineralwolle, wie Glaswolle oder Steinwolle, oder auch nachwachsende Materialien, wie etwa Hanf- oder Baumwolle.

Vorteile: Bei dieser Methode kann eine gute Dämmleistung erzielt werden, während die Kosten relativ gering gehalten werden können. Die Dämmung kann im Nachhinein angebracht werden und es entsteht nahezu keine Wohnraumverkleinerung.

© ROCKWOOL

Untersparrendämmung
Diese Variante wird meist in Verbindung mit der Zwischensparrendämmung eingesetzt, da sie sich weniger als eigenständige Dämmung eignet. Das Dämmmaterial, wie etwa Styropor oder Polyurethan, wird dabei unterhalb der Dachsparren angebracht und falls gewünscht, anschließend verkleidet. Wie bei der Zwischensparrendämmung punktet die Untersparrendämmung durch geringe Kosten und die Möglichkeit der nachträglichen Dämmung. Ein Nachteil dieser Methode ist die Verkleinerung des Wohnraums, die durch eine Dämmung unterhalb der Dachsparren entsteht.

© ROCKWOOL

Dachdämmung von außen:

Aufsparrendämmung
Diese Variante der Dachdämmung wird auch Auflattendämmung oder Aufdachdämmung genannt und wird oberhalb der Dachsparren angebracht. Da sich die Dämmung direkt unter Dacheindeckung befindet, ist es erforderlich diese zu entfernen. Daher bietet sie sich besonders dann an, wenn das Dach neu gedeckt wird. Die Dachstatik bestimmt hierbei die Materialwahl für die Ausparrendämmung – Platten aus Polystyrol, Polyurethan oder eine Mineralwolle können sich als Material eignen.

Besonders vorteilhaft sind die sehr guten Dämmeigenschaften dieser Methode, die sich durch die geschlossene Dämmschicht und die somit nahezu wegfallenden Wärmebrücken ergeben. Daher erfreut sich diese Variante trotz der Kostenintensivität immer größerer Beliebtheit. Durch die Anbringung der Dämmung oberhalb der Dachsparren entsteht zudem kein Wohnraumverlust.

© ROCKWOOL

Schritt für Schritt zur richtigen Dämmung

Die Zwischensparrendämmung – oftmals kombiniert mit einer Untersparrendämmung – ist die häufigste Methode der Gebäudedachdämmung, insbesondere bei Steildächern. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen die Arbeitsschritte dieser Variante näher erläutern. Weitere Tipps und ausführliche Informationen sollten Sie bei einem Fachmann vor Ort einholen.

  • Materialauswahl Bevor Sie mit der Dämmung Ihres Hausdachs beginnen, sollten Sie das für Sie passende Material auswählen: Geeignete sind beispielsweise verschiedene Arten Mineralwolle oder nachwachsende Materialien, wie Hanf- oder Baumwolle.
  • Ausmessen Ermitteln Sie den Bedarf an Dämmmaterial indem Sie das Innenmaß und die Tiefe der Sparrenabstände ausmessen. Reicht die Tiefe der Sparren nicht aus, ist eine zusätzliche Auflattung oder Untersparrendämmung notwendig.
  • Zuschneiden Sie benötigen: Ein Dämmstoffmesser, ein Unterlegebrett, eine Schneidekante.
    Achten Sie auf großzügige Zuschnitte Ihrer Dämmplatten. Diese sollten etwa 1 – 2 cm größer sein, damit sie fest zwischen die Dachsparren eingeklemmt werden können und keine durchlässigen Stellen entstehen.
  • Einsetzen Klemmen Sie die zugeschnittenen Platten in den Sparrenabständen fest.
  • Dichtband Bringen Sie ein selbstklebendes Dichtband an den Sparren an. Dieses schützt die Folie vor Rissen, die beim festtackern der selbigen entstehen können. Zudem sorgt das Dichtband für Stabilität an den Tackerstellen.
  • Folie Befestigen Sie die Dampfbremsfolie auf dem Dichtband. Die Folie sollte an Decken und Wänden etwa 15 bis 20 cm überstehen. DieFolienüberlappung sollte etwa 10 cm betragen und mit Klebeband Luftblasenfrei abgedichtet werden.
  • Befestigen Sie die Überstände an den Wänden mit Dichtkleber an der Wand.
  • Anschlüsse verkleben Dichten Sie Anschlüsse, wie etwa Dunstabzugsrohre, mit dehnbarem Klebeband ab, sodass diese eventuelle Baudehnungen problemlos überstehen.
  • Unterkonstruktion Quer zu den Sparren kann eine Unterkonstruktion, z.B. Holzlatten angebracht werden. Achten Sie darauf, die Abstände auf die geplante Endverkleidung, wie etwa Gipskarton, Gipsfaserplatten oder Profilholz anzupassen. Beachten Sie dazu auch die Herstellerangaben.
  • Zusatzdämmung Nutzen Sie den Zwischenraum zwischen Unterkonstruktion und Endverkleidung zur zusätzlichen Dämmung oder als Raum für Elektroinstallation.
  • Wichtig: Exaktes Arbeiten ist besonders wichtig, um Wärmebrücken zu vermeiden.

    Achten Sie darauf, das Dämmmaterial nicht zusammenzupressen. Die Lufträume zwischen den Schichten spielen bei der Dämmfunktion eine wichtige Rolle.

    Beachten Sie unbedingt die gesetzlich vorgegebenen Dämmwerte der Energiesparverordnung.