Energiesparhaus planen – Worauf muss man achten?

Von: - Planungswelten,

Klimawandel und Ressourcenknappheit sind Schlagworte, die uns seit geraumer Zeit immer häufiger über den Weg laufen. Auch angehende Hauseigentümer werden zunehmend mit dieser Thematik konfrontiert, denn gerade beim Hausbau rücken erneuerbare Energien und energieeffiziente Bauweisen nach und nach in den Vordergrund.

Doch was genau macht eigentlich ein Energiesparhaus aus und was muss bei der Planung beachtet werden? Hier finden Sie die wichtigsten Fakten rund um das Thema Energiesparhaus.

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Energiesparverordnung

Seit dem Jahr 2009 gilt die aktuelle Version der Energiesparverordnung, mit dem Ziel, den Heizungs- Energie- und Warmwasserbedarf eines Gebäudes um 30 Prozent zu senken. Als Teil des deutschen Baurechts sind darin sowohl bauphysikalische Aspekte – wie etwa die Dämmung eines Gebäudes – festgelegt, als auch Faktoren der Anlagentechnik, welche beispielsweise die Klimatisierung und Warmwasserbereitung beinhalten, festgehalten.

Als Teil des deutschen Baurechts sind darin sowohl bauphysikalische Aspekte – wie etwa die Dämmung eines Gebäudes – festgelegt, als auch Faktoren der Anlagentechnik, welche beispielsweise die Klimatisierung und Warmwasserbereitung beinhalten, festgehalten.

Planen Sie Ihr Energiesparhaus

Ein Energiesparhaus ist eine ideale Symbiose zahlreicher energieeffizienter Faktoren mit denen Sie die Energiebilanz in Ihrem Zuhause optimieren:

  • Eine kompakte Bauform verhindert Wärmeverluste und spart Baukosten.
  • Verwenden Sie Baustoffe mit wärmespeichernden Eigenschaften.
  • Ein einfach gehaltenes Dach führt zu geringeren Wärmeverlusten.
  • Eine Ausrichtung zur Südseite ermöglicht es, die Wärme der Sonnenstrahlen zu nutzen.
  • Achten Sie auf eine hochwertige, lückenlose Isolierung von Wänden, Fenstern, Keller und Dach.
  • Vermeiden Sie Wärmebrücken.
  • Achten Sie auf eine besonders gute Dämmung von Fenstern und Fensterrahmen.
  • Konsequentes Lüften ist Pflicht. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung übernehmen diese Aufgabe automatisch ohne, dass Wärme verloren geht.
  • Dafür steht ein Energiesparhaus: Mittels regenerativer Energien setzen Sie auf eine effiziente und umweltschonende Wärmeerzeugung.
  • Um möglichen Wärmeverlust zu verhindern, achten Sie auf möglichst kurze Heiz- und Warmwasserleitungen sowie gedämmte Rohrsysteme.

 

Im Folgenden gehen wir auf die einzelnen Faktoren etwas näher ein:

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Bauform & Raumausrichtung

Bauform

Entscheiden Sie sich für eine kompakte Bauform. So können Sie Wärmeverluste und Baukosten sparen. Je mehr Fläche ein Gebäude aufweist, desto mehr Wärme kann entweichen. Vorsprünge, Erker und Gauben stellen Windfänger dar und vergrößern die Fläche des Hauses, was zu einem erhöhten Wärmeverlust führt.

Aus diesem Grund sollten Sie sich auch beim Bau des Daches für eine einfach gehaltene Form entscheiden.

Raumausrichtung

Die unterschiedlichen Räume eines Hauses benötigen auch eine unterschiedliche Temperierung. Während es im Wohnzimmer gerne gemütlich warm sein darf, sollten im Schlafzimmer gemäßigtere Temperaturen herrschen. Nutzen Sie die Sonnenseite des Hauses um Räume mit einem höheren Heizbedarf vom Sonnenlicht erwärmen zu lassen.

Dazu eignen sich die Ausrichtung dieser Räume nach Süden sowie große Fensterflächen zu dieser Seite hin.

Heizen

Ein Energiesparhaus steht für effiziente Anlagentechnik: Die optimale Nutzung der Ressourcen und der Umweltgedanke stehen dabei im Vordergrund. Daher bieten sich alternative Heizmethoden besonders an.
Verschiedene Heizsysteme können effizient miteinander kombiniert werden. Wärmepumpen etwa wandeln die Umgebungswärme in Heizwärme um.

Bei Pelletheizungen dienen gepresste Holzpellets aus Sägemehl als natürlicher Brennstoff und eine Solaranlage nutzt die Energie der Sonnenstrahlen, die über Kollektoren auf dem Dach eingefangen werden, zum Heizen sowie der Erwärmung des Brauchwassers.

Dämmung

Eine lückenlose Dämmung mit hochwertigen Dämmmaterialien ist für ein Energiesparhaus unverzichtbar. Zwar werden durch die Energiesparordnung Mindeststandards vorgegeben, diese können jedoch zusätzlich optimiert werden, sodass Sie ein ideales Ergebnis erzielen. Stellen, die weniger gut gedämmt sind, werden als Wärmebrücken bezeichnet. Diese gilt es zu vermeiden, sodass Wärmeverluste minimiert werden können. Vor allem Bereiche, die mit der Außenwand verbunden sind, wie etwa Decken oder Balkonplatten sind besonders gefährdete Stellen – diese können mit Hilfe einer Thermografie sichtbar gemacht werden.

 

Gut gedämmte Fenster sind ein Muss: Verwenden Sie doppelt bis dreifach verglaste Fenster – und vergessen Sie auch die Fensterrahmen nicht. Da diese oftmals die Schwachstelle in der Dämmung bilden, sollten Sie besonders gedämmte Rahmen nutzen. Generell gilt: Holz oder Kunststoffrahmen weisen bessere Dämmfähigkeiten auf als etwa Metallrahmen.

Lüften

Die enorm gedämmte und luftdichte Bauform erfordert besonders konsequentes Lüften, sodass verbrauchte Luft abziehen kann und die Gefahr von Schimmelbildung minimiert wird.

Im Gegensatz zur Belüftung über die Fenster tauschen moderne Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung die verbrauchte Luft automatisch und ohne größere Wärmeverluste aus.

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Energiesparhaus – verschiedene Typen im Überblick

Der Begriff Energiesparhaus steht für verschiedene Haustypen, deren Energiesparleistung variiert – und welche auf unterschiedliche Art und Weise vom Staat subventioniert werden.

KfW Effizienzhaus
Die Bezeichnung dieses Haustyps rührt daher, dass die Finanzierung durch die KfW-Förderbank erfolgt. KfW Effizienshäuser zeichnen sich durch einen geringen Energieverbrauch aufgrund hoher Dämmung von Dach und Kellerdecke sowie der Fenster aus. Warmwasser, Wärme und Strom werden mittels erneuerbarer Energien gewonnen.

Passivhaus
Ein Passivhaus ist so ausgestattet, dass die Wärme von Geräten und Bewohnern des Hauses genutzt werden kann und kommt ohne konventionelle Heizanlage aus. Ein Erdreich-Wärmeaustauscher sorgt für die Frischluftzufuhr und Solarkollektoren für die Erwärmung des Brauchwassers.

 

Nullenergiehaus und Plusenergiehaus

Im Idealfall ist ein Nullenergiehaus autark und somit nicht auf die Energie der Netzbetreiber angewiesen. Ein Plusenergiehaus geht noch einen Schritt weiter und erzeugt sogar mehr Energie als es für den Eigenbedarf benötigt, etwa durch eine maximale Dämmung und eine Stromerzeugung durch Photovoltaik sowie Windkraft.

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