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Fußboden sanieren im Altbau

Von: - Planungswelten,

Na, sind Sie schon durch Ihr neu gekauftes Haus gestolpert? Also, im wahrsten Sinne des Wortes „gestolpert“? Gerade Käufern von Altbauten könnte dies bekannt vorkommen, denn hier wurde der Fußboden bereits viele Jahre lang stark belastet und sprichwörtlich mit Füßen getreten. Das zieht nicht nur Abnutzungsspuren kosmetischer Art nach sich, sondern verursacht auch baulich betrachtet Renovierungsbedarf.

Altbauten sind bekannt dafür, dass sie bereits sehr viele Jahre auf ihren Buckel haben und oft ist dies sichtbar, wenn man den Fußboden genauer betrachtet. Von Abnutzungspuren über eingesunkene Fließen bis hin zu sich akustisch bemerkbaren Dielen – Es wird deutlich, dass der Boden seine besten Zeiten bereits hinter sich hat. Meistens ist es auch ein Indiz dafür, das der Untergrund, auf dem der Boden verlegt worden ist, ebenfalls einer Erneuerung bedarf. Ein weiterer Grund, warum ein Altbau unbedingt auf den neusten Stand gebracht werden soll, ist, dass diese in der Regel schlecht schallgeschützt und schlecht gedämmt sind.

Kurzum: Der Fußboden Ihres Altbaus muss saniert werden. Es sprechen viele Argumente dafür, warum eine Sanierung des Fußbodens notwendig ist.

 

Weitere Tipps zum Renovieren

So bereiten Sie den Untergrund vor

In Altbauten werden Sie unter Ihrem alten Bodenbelag zumeist die sogenannte Holzbalkendecke vorfinden. Hierbei wurden auf einer Holzbalkenkonstruktion einfache Bodenbretter befestigt. Entfernen Sie also zunächst den schadhaften Bodenbelag sowie die darunter liegenden Bodenbretter, bis die Holzbalkenkonstruktion freigelegt ist.

Die Zwischenräume derselben enthalten in der Regel altes Dämmmaterial – die Fehlbodenfüllung – wie Heu, Stroh oder Sand. Auch diese Füllung muss komplett entfernt und durch eine neue, schalldämmende Füllung ersetzt werden. Hier bieten sich Materialien wie Zellulose oder auch Kokosfaser an.

Ebenso ratsam ist es, den freigelegten Fußboden auf Pilzbefall und Nässe zu kontrollieren und diese bei Bedarf Gegenmaßnahmen bzw. Ausbesserungen vorzunehmen.

Ist alles so weit ausgetauscht und ausgebessert worden, so können Sie die neuen Dielenbretter wieder befestigt werden. Als kleinen Tipp empfehlen wir, die noch intakten Bretter wiederzuverwenden. Damit sparen Sie nicht nur Material, sondern auch Kosten.

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Fußboden aufbauen mit Gussasphaltestrich

Es gibt mittlerweile viele Estrich-Arten – Eines davon ist der Gussasphaltestrich. Wichtig im Altbau ist es, den Fußbodenaufbau niedrig und das Gewicht gering zu halten. Als geeignet hat sich hier Gussasphaltestrich erwiesen, der keine lange Trocknungszeit benötigt sowie einen verhältnismäßig guten Trittschallschutz bietet. Unter Gussasphalt versteht man ein Gemisch aus Sand, Kies oder Splitt und Bitumen, das als Bindemittel eingesetzt wird und das heiß auf eine Dämmschicht aufgetragen wird.

Binnen 2 bis 4 Stunden ist der Gussasphalt abgekühlt und bereits am nächsten Tag können neue Bodenbeläge aufgebracht werden. Gussasphalt ist dann problematisch, wenn sich darunter Feuchträume befinden, bei denen die Abfuhr der feuchten Luft nicht möglich ist. Und: Bei Erwärmung z. B. durch Sonneneinstrahlung und gleichzeitiger hoher Belastung können, je nach Bodenbelag, Möbelstücke punktuell einsinken.

 

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Estrich auf Holzbalkendecke

Auch ein Estrich lässt sich auf eine Holzbalkendecke aufbringen, wobei hier auf die Dicke und das Gewicht zu achten ist. Gegebenenfalls muss die Holzbalkendecke bewehrt werden. Bei der Verwendung von Fließestrich muss der Untergrund nicht vollkommen eben sein, da der Estrich kleinere Unebenheiten ausgleicht.
Da Holz aber vor Feuchtigkeit geschützt werden muss, ist penibel darauf zu achten, eine dicht verschweißte Unterlage auf die Balken und die Dämmung aufzubringen. Aufgrund dieser notwendigen Unterlage ist – ebenso wie beim Gussasphalt – davon abzuraten, Fließestrich über Feuchträumen einzusetzen.

Soll der Estrich schwimmend verlegt werden, müssen im Randbereich Dämmstreifen eingesetzt werden, um ihn von den umgebenden festen

Bauteilen zu entkoppeln und damit den Trittschallschutz zu gewährleisten. Nach diesen Vorbereitungen wird der abgemischte Fließestrich über ein Fördersystem aufgebracht und anschließend „verschwabbelt“, er muss allerdings nicht mehr nivelliert werden. Der Boden ist nach der Trocknungszeit nach etwa 3 Tagen begehbar und nach ca. 3 Wochen können Sie mit entsprechender Vorbehandlung (anschleifen, grundieren, spachteln) die Bodenbeläge aufbringen.

Übrigens: Das Verlegen eines neuen Estrichs ist ein guter Zeitpunkt, um gleichzeitig eine Fußbodenheizung zu installieren.

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Eine gute Alternative für Heimwerker: Trockenestrich

Bei einer Holzbalkendecke bietet sich die Verlegung von Trockenestrich an:
Das Holz muss nicht gegen Feuchtigkeit geschützt werden, die vorgefertigten Trockenestrichelemente sind verhältnismäßig leicht, es fallen keine Zeiten für die Trocknung an, die Schall- und Wärmeschutzeigenschaften sind gut und Sie können alle Bodenbeläge darauf verlegen.Die klaren und entscheidenden Vorteile hier: Die Holzbalkendecke muss vor dem Verlegen nicht gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Zudem sind die vorgefertigten Trockenestrichelemente verhältnismäßig leicht und es fallen keine langen Trocknungszeiten dafür an. Schall- und Wärmeschutz sind ebenfalls gegeben, sodass Bodenbeläge darauf verlegt werden kann. Durch die einfache und unkomplizierte Handhabung eignet sich der Trockenestrich optimal für Heimhandwerker.

Aufgrund dieser unkomplizierten Handhabung eignet sich Trockenestrich insbesondere auch für Heimwerker optimal.

Und so geht es: Trockenestrich wird mit einer in der Regel trockenen Ausgleichsschüttung auf den vorbereiteten Untergrund aufgebracht. Nehmen Sie, wie auch beim Estrich, für den Trittschallschutz eine umlaufende Randdämmung vor. Dann werden auf den Bodenbrettern diffusionsoffene Papierbahnen als Rieselschutz für die Ausgleichschüttung verlegt. Bringen Sie im Anschluss parallele Dämme des Aufschüttmaterials in entsprechender Höhe auf, legen Sie Abziehlatten darauf, füllen Sie alle Zwischenräume mit der Ausgleichsschüttung und ziehen Sie diese mit einer Abziehlehre glatt.

Danach müssen die Abziehlatten wieder entfernt werden. Jetzt können Sie mit der Verlegung der Estrichelemente an der Wand gegenüber der Tür beginnen, wobei Sie die Schüttung nicht oder nur mit sogenannten Laufinseln betreten dürfen. Beim Verlegen der Elemente tragen Sie den Kleber als doppelten Strang auf die Stufenfalz auf und verschrauben diese zusätzlich. Nach bereits 24 Stunden ist der Kleber ausgehärtet, Sie können nun möglicherweise ausgelaufene Kleberreste entfernen und mit dem Bodenbelag beginnen.

Und so funktioniert’s:

  1. Trockenestrich wird mit einer trockenen Ausgleichschüttung auf den vorbereiteten Untergrund aufgebracht. Es empfiehlt sich dafür eine umlaufende Randdämmerung für den Trittschallschutz zu nehmen. Danach werden auf den Bodenbrettern diffusionsoffene Papierbahnen als Rieselschutz für die Ausgleichschüttung verlegt.
  2. Im nächsten Schritt werden parallele Dämme des Aufschüttmaterials in der entsprechenden Höhe aufgebracht und Abziehplatten daraufgelegt. Die Zwischenräume werden nun mit der Ausgleichschüttung gefüllt und mit einer Abziehlehrer glattgezogen.
  3. Die Abziehlatten werden wieder entfernt und mit der Verlegung der Estrichelemente an der Wand und gegenüber der Tür kann begonnen werden. Wichtig ist, dass die Ausschüttung gar nicht oder nur mit der sogenannten Laufinsel betreten werden dürfen.
  4. Zuletzt wird der Kleber als doppelten Strang auf die Stufenfalz aufgetragen und die Elemente darauf verlegt. Der Kleber ist nach rund 24 Stunden völlig ausgehärtet, sodass Klebereste entfernt werden können. Mit dem Bodenbelag kann fortan begonnen werden.

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