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Möbel aus zweiter Hand

Von: - Planungswelten,

Wer dem Vintage Chic verfallen ist, hat es längst zu seinem Motto gemacht: Möbel müssen nicht immer neu sein! Einrichtung und Möbel aus zweiter Hand erfreuen sich zurzeit großer Beliebtheit. Das liegt vor allem daran, dass trendige Wohnstile – wie Shabby Chic oder Industrial – auf den Charme alter Einzelstücke setzen. Die Geschichten, die Kratzer und Macken auf den Oberflächen erzählen, füllen Räume mit Leben. Erbstücke vermögen die Erinnerung an eine geliebte Person im Alltag zu erleben. Möbel aus zweiter Hand erfüllen aber auch den Wunsch nach dem bewussten Umgang mit Ressourcen und dem Ziel eines nachhaltigen Lebens. Nicht zuletzt, bieten gebrauchte Möbel die Möglichkeit, ein Schnäppchen zu machen und die Suche nach Ihnen bietet uns ein kleines Abenteuer, in dem wir zum Jäger werden . Worauf beim Kauf gebrauchter Möbel geachtet werden sollte und was Möbel aus zweiter Hand so besonders macht, lesen Sie hier…

Warum gebrauchte Möbel kaufen?

Die Argumente für den Kauf gebrauchter Möbel bewegen sich zwischen Trend und Stil, Grundsatz, Nachhaltigkeit und Sparsamkeit. Sinnvoll ist der Kauf von Möbeln aus zweiter Hand dann, wenn sich eine günstige Gelegenheit von selbst auftut oder Zeit für die Suche vorhanden ist. Der Weg ist hier schon in gewisser Weise das Ziel, denn oft ist das schon die erste Geschichte, die das Möbelstück besonders macht. Die Erzählung „Wie ich zu dieser Kommode gekommen bin“ stellt einen persönlichen Bezug her, in dem auch der Vorbesitzer eine Rolle spielt. Kleine Kratzer geben dem Möbelstück ein individuelles Gesicht und eine Biografie.

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Zu welchem Wohnstil passen alte Möbelstücke?

Im Grunde können alte Möbelstücke jeden Wohnstil mit Wärme füllen. Selbst neben Hochglanz-Fronten kann ein gezielt platziertes Stück Wunder wirken. Wer es jedoch gänzlich glatt, neu und gradlinig mag, wird es schwer haben Passendes zu seinem Stil aus zweiter Hand zu finden. Besonders wohl fühlen sich alte Möbelstücke in einer Umgebung im Shabby Chic Einrichtungsstil oder Vintage Look. Ohnehin imitieren viele aktuelle Wohntrends etwas bereits Dagewesenes. Was kann also besser in eine Industrial-Wohnung passen, als ein Original Designstück aus den 70er Jahren?

Wo Möbel aus zweiter Hand suchen und finden?

Klassische Wege zu gebrauchten Möbeln führen über Flohmärkte und Kleinanzeigen. Für beide findet sich inzwischen auch ein großes Angebot im Internet. Flohmarkttermine in Ihrer Nähe sind mit Suchmaschinen leicht zu finden. In Online-Kleinanzeigen-Börsen finden Sie die Möbel nach Postleitzahlen gefiltert, oft schon mit ausführlicher Beschreibung und Fotos. Generell gilt: Halten Sie Augen und Ohren offen. Auch am schwarzen Brett im Supermarkt kann ein Angebot offeriert werden, oder im Bekanntenkreis möchte sich gerade jemand vom großen Schrank des Onkels trennen, weil er einfach zu viel Platz in der kleinen Wohnung nimmt. Auch Sperrmüll hält manchmal Schätze bereit, die ihren ehemaligen Besitzern zur Last geworden sind, obwohl sie in gutem Zustand sind. Nicht immer ist ganz ersichtlich und rechtlich geklärt, ob man sich am Sperrmüll bedienen darf. Um auf der sicheren Seite zu sein, klingeln Sie, wo Ihnen gefällt was auf die Straße gestellt wurde. So haben Sie auch die Möglichkeit herauszufinden, warum das Möbelstück abgegeben wird.

Worauf achten?

Beim Sperrmüll sollte man ausschließen können, dass das Möbelstück stark beschädigt ist. Mit handwerklichen Fähigkeiten kann man Kleinigkeiten ausmerzen, z.B. Alte Stühle neu beziehen, sollte sich aber nicht zu viel zumuten. Beim Kauf auf dem Flohmarkt oder über Kleinanzeigen gilt: Vor dem Kauf sollten Sie das Möbelstück gesehen haben und sich die Zeit nehmen, es genau zu inspizieren. Je mehr Informationen schon vorab zu bekommen sind, umso seriöser macht das den Verkäufer. Stellen Sie jegliche Fragen, die Ihnen einfallen und achten Sie genau auf die Antworten – haben Sie kein eindeutig gutes Gefühl bei der Sache, setzen Sie Ihre Suche lieber weiter fort. Wichtige Punkte sind:

Stimmt die Artikelbeschreibung? Sind auffällige Kratzer und Macken erwähnt?
Ist der Haushalt ein Nichtraucher-Haushalt? Gibt es Haustiere? Wo steht das Möbelstück?
Wie sieht das Möbelstück von hinten, innen und unten aus? Wie riecht es? Ist Feuchtigkeit eingedrungen?
Passen die Maße in meine Wohnung?
Wie alt ist es? Aus welchem Grund wird es abgegeben? Wo wurde es gekauft, zu welchem Preis?
Wie ist es zu transportieren? Kann es in Teile zerlegt werden? Wann wurden Reparaturen vorgenommen?

Wenn nicht vorab bereits angegeben, überlegen Sie sich einen Preis, den Sie für das gebrauchte Möbelstück zahlen möchten. Richtwerte entnehmen Sie Kleinanzeigen. Dort angegebene Preise sind häufig höher angesetzt, weil man davon ausgeht, dass vor dem Kauf noch gehandelt wird. Wagen Sie also einen Versuch!

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Wann besser lassen?

Stellt sich bei der Besichtigung ein schlechtes Gefühl ein, sollten Sie lieber von einem Kauf absehen. Vor allem bei Polstermöbeln, Sesseln und Textilien, die nicht aus Leder sind, ist von einem Kauf aus zweiter Hand eher abzusehen oder höchste Vorsicht geboten! Sitzen Sie Probe, fühlen Sie das Material, testen Sie die Polsterung. Insgesamt macht der Kauf von Möbeln aus zweiter Hand vor allem dann Sinn, wenn es sich um ohnehin wertige, massive Möbel handelt, die auch einen Abbau ohne Weiteres vertragen und schon vielen Jahren der Zeit mit Stabilität und Qualität getrotzt haben. Bei einem verschraubten Selbstbau-Regal hingegen können mit der Zeit Verbindungsstellen ausleiern, weil viele Möbel nicht dazu gemacht sind, immer wieder ab- und aufgebaut zu werden.