© Daniel Banner

imm Köln 2013: Das Haus

Von: - Planungswelten,

Wer auf der diesjährigen Internationalen Möbelmesse Streifzüge durch die Hallen des Kölner Messegeländes unternommen hat, der kam an einer besonderen Installation nicht vorbei. „Das Haus – Interiors on Stage“ heißt die großzügige Präsentation, die im letzten Jahr Premiere gefeiert hat und diesmal mit Luca Nichetto einen ganz besonderen Guest of Honour geladen hat. Das italienische Designtalent war dazu aufgefordert, ein ganzes Haus nach seinen Vorstellungen zu gestalten und einzurichten – das Ergebnis ist ein pflanzenverwöhntes, durchweg gemütliches und frisches Zuhause, das viele Besucher gerne zu ihrem Eigen erkoren hätten. Sieht so aus, als haben wir mit 2013 ein entspanntes, nachhaltiges und besonderes Wohnjahr vor uns.

© Constantin Meyer, Kölnmesse

Die Invasion der Topfpflanzen

Wohin das Auge in Luca Nichettos Häusertraum reicht: Pflanzen. Der natürliche und nachhaltige Gedanke ist nicht nur visuell erfahrbar, sondern atmosphärisch erlebbar. All das Grün macht den Raum lebendig und das Klima erfrischend – hier möchte man leben, arbeiten, lachen, staunen. Italiens Vorzeigedesigner verdeutlicht, wie ein Wohnen unter, in und mit Pflanzen umsetzbar ist. Dazu hat er sich befreundete und besondere Künstler an Bord geholt. Deren besondere Designs und Produkte ergeben ein stimmiges Bild, das zum Bleiben einlädt. Skandinavischer Gemütlichkeit wird mit italienischer Raffinesse verbunden, Erdtöne treffen auf die absoluten Trendtöne Rosé, Mintgrün und kräftiges Senfgelb.

© Luca Nichetto

Der Designer

Luca Nichetto ist 1976 geboren und gilt als Rebell innerhalb der neuen Designgeneration Italiens. Dass er auch ein Designbüro in Skandinavien betreibt, lässt sich an seinen Entwürfen fast ablesen. Er betritt stets neues Terrain und geht Wege, die vor ihm niemand gegangen ist. Was er liebt, ist das Experiment mit Materialien. So findet man in seinen Kreationen auch mal Kofferbezugsstoff zweckentfremdet, Kunststoffe aus der Automöbelindustrie oder Hocker aus Keramik oder Beton. So innovativ das klingt, so konservativ ist der Venezianer eigentlich. Er gilt als Designer der alten Schule, der sich nicht auf Computersimulationen verlässt, sondern an Miniaturmodellen testet, was möglich ist. Für ihn ist nicht die Form ausschlaggebend, sondern die Wünsche des Kunden und das Material, die ihn zur Form bringen.